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Ob im Schwimmbad, beim Spielen oder Sport: Ein Zahnunfall ist schnell passiert. Im ersten Moment ist der Schock groß. Doch häufig können ausgeschlagene Zähne wieder eingesetzt und lockere Zähne wieder fest werden. Wie Sie sich im Fall des Falles verhalten müssen – und warum ein schneller Besuch beim Zahnarzt oder Kieferorthopäden unumgänglich ist.
Ein Zahnunfall – oder, wie Zahnärzte sagen, ein dentales Trauma – ist relativ häufig. Mehr als die Hälfte aller Menschen erleben vor ihrem 17. Geburtstag ein Zahntrauma. Besonders oft passieren Zahnunfälle bei zwei- bis dreijährigen sowie bei sieben- bis elfjährigen Kindern. Jungen sind dreimal so häufig betroffen wie Mädchen. Betroffen sind dabei zu 30 Prozent Zähne im Milchgebiss und zu 20 Prozent bleibende Zähne.
Zähne können grundsätzlich wieder in den Kiefer eingesetzt werden. Damit sie gut anwachsen, muss aber die empfindliche Wurzelhaut intakt sein. Bei falscher Lagerung können die Zellen auf der Wurzeloberfläche innerhalb von Minuten geschädigt werden. Schnelle und richtig durchgeführte Erste-Hilfe-Maßnahmen sind bei Zahnunfällen deshalb enorm wichtig. Neben den Ersthelfern haben aber auch die erst versorgenden Zahnärzte eine wichtige Rolle: Denn durch eine umgehende kompetente zahnärztliche Akutversorgung können Spätfolgen verhindert werden. Gerade bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen können Zahnunfälle ansonsten ungünstige Folgen für das weitere Kieferwachstum haben.
Diese Regeln sollten Sie kennen und bei einem Zahnunfall beachten:
Bei ausgeschlagenen Zähnen ist es extrem wichtig, dass die empfindlichen Zellen an der Wurzeloberfläche erhalten bleiben. Trocken oder in Wasser gelagert sterben die Zellen bereits nach wenigen Minuten ab. Eine Zahnrettungsbox ist ein Fläschchen mit einer speziellen Nährlösung, in der die Zellen der Wurzelhaut optimale Bedingungen vorfinden. Wer eine Zahnrettungsbox zur Hand hat und Zähne sowie abgebrochene Zahnfragmente umgehend dort hineinlegt, optimiert die Chancen auf einen Zahnerhalt. Zahnrettungsboxen gibt es in der Apotheke. Sie sind empfehlenswert für Schulen, Kitas, Sportvereine und Hausapotheken.
Tipp:
Sie haben Kinder? Dann tun Sie gut daran, sich eine Zahnrettungsbox zuzulegen. Sie kostet rund 20 Euro und ist bis zu drei Jahre haltbar. Fragen Sie außerdem in der Schule, im Kindergarten und im Sportverein nach, ob dort eine Zahnrettungsbox und Infomaterial zum richtigen Verhalten bei Zahnunfällen vorhanden ist, z. B. als Poster oder Aushang. Die anderen Eltern werden es Ihnen sicherlich danken.
Nicht immer sind Zähne ganz ausgeschlagen oder abgebrochen. So sollten Sie bei anderen Arten von Zahnverletzungen verhalten:
Zahn wackelt, ist locker, wurde verschoben oder in den Kiefer gedrückt
Lassen Sie den Zahn so, wie er ist, und suchen Sie so schnell wie möglich eine Zahnarztpraxis oder Zahnklinik auf.
Biss passt nicht mehr
Wenn die Zähne beim Zubeißen nicht mehr aufeinanderpassen, ist möglicherweise der Unterkiefer ausgerenkt oder einer der Kiefer gebrochen. Suchen Sie in diesem Fall so schnell wie möglich eine Zahnarztpraxis oder Zahnklinik auf.
Keine Zahnverletzung zu erkennen
Auch wenn keine Verletzungen an den Zähnen zu sehen sind, sollten Sie zum Zahnarzt gehen. Es gibt Verletzungen, die nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind und die trotzdem ernsthafte Folgen haben können. Auch Schadenersatzforderungen und Versicherungsansprüche können nur geltend gemacht werden, wenn der Unfall zahnärztlich dokumentiert wurde. Oft ist die Anfertigung einer Röntgenaufnahme zur Abklärung sinnvoll.
Nach einem Zahntraum sind für den Zahnarzt folgende Punkte wichtig:
Insbesondere die Lagerung des Zahns ist wichtig für die Prognose. Je länger der Zahn außerhalb der Mundhöhle gelagert wurde, desto ungünstiger die Prognose. Als Faustregel gilt:
Lagerung weniger als 15 Minuten: sehr gute Prognose
15 bis 30 Minuten: gute Prognose
mehr als 60 Minuten: ungünstige Prognose
Bei Lagerung in einer Zahnrettungsbox oder einem anderen geeigneten Medium verbessern sich die Chancen auf Zahnerhalt. Unabhängig von der Prognose sollte immer versucht werden, den Zahn durch Wiedereinsetzen (Replantation) zu retten.
Nach einem Zahnunfall ist es wichtig, dass eine gründliche Untersuchung der Weichgewebe, Kiefer und Zähne erfolgt, um Frakturen und andere Verletzungen auszuschließen. Dazu gehört auch eine Röntgendiagnostik in Form einer Zahnfilm- oder Panoramaschichtaufnahme. Nach drei bis zwölf Monaten sollten Röntgenkontrollaufnahmen gemacht werden, um Spätfolgen auszuschließen.
Die Behandlung hängt von der Art der Zahnverletzung ab. Wenn nicht bereits geschehen, lagert der Zahnarzt einen ausgeschlagenen Zahn oder ein Zahnfragment zuallererst in einem geeigneten Medium wie etwa einer Zahnrettungsbox. Gelockerte Zähne werden ruhiggestellt und fixiert, Weichteilverletzungen werden versorgt, der Tetanusschutz überprüft. Eine sorgfältige Dokumentation ist wichtig, um später Versicherungsansprüche geltend machen zu können. Anschließend wird ein weiteres zahnmedizinisches oder kieferorthopädisches Therapiekonzept erarbeitet. Regelmäßige Kontrollen stellen sicher, dass eventuell auftretende Komplikationen frühzeitig erkannt werden.
Ein gutsitzender Sportmundschutz senkt das Risiko für Zahnschäden, Kiefer- und Kiefergelenkbrüche und ist bei einigen Sportarten nicht wegzudenken oder sogar Pflicht. Ein Sport-Mundschutz ist bereits vorgefertigt erhältlich. Für die optimale Passform sollte der Mundschutz aber besser individuell beim Zahnarzt oder Kieferorthopäden angefertigt werden. Der Vorteil eines individuellen Mundschutzes: Er sitzt fest und bequem. Eine regelmäßige Kontrolle der Passform beim Zahnarzt oder Kieferorthopäden ist ratsam, da sich die Zahnstellung, z. B. bei Jugendlichen während des Wachstums, verändern kann. Der Kieferorthopäde kann den Sportmundschutz außerdem an die Zahnspange anpassen.
Quellen: