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Unter Zahnmedizinern werden sie "Achter" oder dritte Molaren genannt. Im Volksmund heißen sie: Weisheitszähne. Manche Menschen haben alle, andere nur einen Teil. Bei einem Drittel fehlen sie sogar ganz. Während bei Problemen mit den hintersten Backenzähnen eine Entfernung sinnvoll ist, stellen sie für andere keinerlei Beeinträchtigung dar. Ob das jedoch ein Leben lang so bleibt, kann niemand voraussagen.
Die im hintersten Bereich der Mundhöhle befindlichen dritten Backenzähne sind bei den meisten Erwachsenen vorhanden. Sie brechen in der Regel im Alter zwischen 18 und 25 Jahren durch, was individuell jedoch stark variieren kann. Bei etwa 30 Prozent der Bevölkerung sind die Weisheitszähne hingegen gar nicht erst angelegt. Was hat es mit den Weisheitszähnen auf sich? Wieso müssen diese oftmals entfernt werden? Hier einige Antworten.
Auch wenn z. B. ein vollständig retinierter Weisheitszahn im Mund keine aktive Funktion ausübt, kann er unter der Oberfläche dennoch den Zahnhalteapparat des benachbarten Backenzahns schädigen, beispielsweise dessen Wurzel. Es können sich im Kieferknochen unbemerkt Zysten bilden, Schmerzen, Spannungsgefühle im Kiefer-Gesichtsbereich entstehen oder durch Kippen angrenzender Molaren eine Störung der Okklusion (das Ineinander-Beißen von oberen und unteren Zähnen) hervorgerufen werden. Teilweise retinierte Weisheitszähne bergen das große Risiko der Nischenbildung rund um die nicht vollständig durchgebrochene Zahnkrone. Aufgrund der in diesem Bereich eingeschränkten Mundhygiene kann sich Plaque leichter anlagern, wodurch wiederum die Bildung von Karies gefördert wird. Zudem kann es aufgrund dieser gefährlichen Schlupfwinkel zu Infektionen, ja sogar zu schweren Abszessen kommen. Darüber hinaus stellen Weisheitszähne nachweislich eine Art „Schwachstelle“ im Kieferknochen dar, die unter Umständen Kieferbrüche begünstigen kann. In nahezu 80 bis 85% aller Menschen treten Probleme mit den Weisheitszähnen bis zum 35 Lebensjahr auf.
Für eine Entfernung von Weisheitszähnen sprechen genannte Gründe, aber auch weitere Indikationen. So kann beispielsweise durch das Ziehen eine im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung geplante Zahnbewegung vereinfacht werden, wenn z. B. im Oberkiefer die Zähne nach hinten Richtung Gaumen verschoben werden sollen. Durch das Ausschalten des "Risikofaktors Weisheitszahn“ wird es auch deutlich leichter, das Ergebnis einer kieferorthopädischen Therapie zu sichern. Aber auch Weisheitszähne, die einer vorgesehenen prothetischen Versorgung im Wege stehen, sollten unter Umständen besser entfernt werden.
Wenn sich im Erwachsenenalter ein tertiärer Engstand ausbildet – also die unteren Schneidezähne sich verschieben und ein Platzmangel entsteht – wird das häufig auf die Weisheitszähne geschoben. Tatsächlich ist es eher ein komplexes Geschehen, und die Weisheitszähne sind nur ein Faktor. Auch wenn es aus kieferorthopädischer Sicht durchaus sinnvoll sein kann, die Weisheitszähne prophylaktisch zu entfernen: Sicher verhindern lässt sich ein tertiärer Engstand damit nicht.
Natürlich bereitet nicht jeder Weisheitszahn automatisch auch Probleme. Es ist durchaus möglich, dass sich der Zahn von alleine in die Zahnreihe einordnet und keine weiteren Probleme verursacht. Bei manchen Patienten übernehmen die Weisheitszähne sogar eine wichtige Aufgabe. Beispielsweise können sie durch eine kieferorthopädische Behandlung in den Zahnbogen eingeordnet werden und so als Ersatz für einen anderen verlorengegangenen oder nicht erhaltungswürdigen Backenzahn dienen. Oder aber sie werden für eine prothetische Versorgung als Brückenpfeiler genutzt.
Unumstritten ist, dass Weisheitszähne entfernt werden sollen, wenn sie Beschwerden verursachen. Das prophylaktische Ziehen wurde hingegen lange Zeit kritisch bewertet. Gemäß der neuesten und aktuell geltenden Leitlinie zur operativen Entfernung von Weisheitszähnen, die den jüngsten Stand von Wissenschaft und Forschung widerspiegelt, ist das heute anders. So sehen die beteiligten Fachgesellschaften eine grundsätzliche Unterscheidung zwischen therapeutischer und vorbeugender Weisheitszahnentfernung nicht mehr als gerechtfertigt an. Denn bei einem Belassen der Weisheitszähne ist nicht nur mit krankhaften Veränderungen zu rechnen, die sich auch auf den Zahnhalteapparat der angrenzenden Backenzähne und darüber hinaus auswirken können. Man muss auch von einem um bis zu 50 Prozent erhöhten Kariesrisiko der direkten Nachbarzähne in Folge der engen Lagebeziehung zu den Weisheitszähnen auszugehen. Das haben weltweite Studien bewiesen.
Wenn ein Weisheitszahn vollständig im Kieferknochen eingebettet oder verlagert ist, aber keine krankhaften Befunde aufweist und ein hohes Risiko operativer Komplikationen besteht, sollte er dagegen besser belassen werden.
Das Ziehen von Weisheitszähnen kann ambulant unter lokaler Betäubung erfolgen, wobei mehrere Zähne in einer Sitzung entfernt werden können. Meist hören die Patienten dabei über Kopfhörer mitgebrachte Musik. Je nach Umfang des geplanten Eingriffs oder bekannten Risikofaktoren kann die Weisheitszahn-OP auch unter Narkose oder Sedierung (Dämmerschlaf) durchgeführt werden. In seltenen Fällen ist eine stationäre Aufnahme angebracht. In der Regel werden die Weisheitszähne vollständig entfernt.
Ist eine Weisheitszahnentfernung vorgesehen, sollte diese im Laufe der Entwicklung der Zahnwurzel erfolgen, möglichst aber vor dem 20. Lebensjahr. Vorab wird eine Röntgenaufnahme (Orthopantomogramm) gemacht. In bestimmten Fällen ist es sinnvoll, die Lage der Weisheitszähne zu wichtigen Strukturen (z. B. den im Unterkiefer verlaufenden Nerven) besser beurteilen zu können. Dann kommt eine dreidimensionale Bildgebung in Form einer digitalen Volumentomografie (DVT) in Betracht.
In den ersten drei Tagen nach der Operation sollten Sie körperliche Anstrengungen und Sport vermeiden. Solange die örtliche Betäubung wirkt, sollten Sie nichts essen (mindestens zwei Stunden) und auf Kaffee, Tee und heiße Getränke verzichten. In den ersten zwei Tagen am besten Flüssiges essen (Suppen, Säfte usw.), ab dem dritten Tag weiche Kost (Kartoffeln, Eier, Nudeln usw.). Milchprodukte sollte man eher meiden, weil sie Entzündungen begünstigen können, genau wie heißes, scharfes und klebriges Essen (z.B. Kaugummi). Alkohol und Nikotin sind ebenfalls tabu, weil sie die Wundheilung stören.
Wenn es zu einer Schwellung ("Hamsterbacken") kommt, ist das grundsätzlich eine normale Reaktion auf die Operation. Es hilft, die operierte Stelle möglichst direkt nach dem Eingriff zu kühlen, z. B. mit einer Kühlkompresse. Den Kopf nicht tief und nachts am besten leicht hoch lagern. Bei Schmerzen greifen Sie am besten zu Ibuprofen, Aspirin ist wegen der erhöhten Blutungsneigung nicht erlaubt. Wenn die Wunde bluten sollte, hilft es, auf eine Kompresse zu beißen. Bei starken Blutungen und Blutungen, die auch nach längerer Zeit nicht nachlassen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Diese Entscheidung sollten Sie immer zusammen mit Ihrem Zahnarzt, Fachzahnarzt für Kieferorthopädie, Oralchirurgen oder Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgen treffen – und zwar nach einem ausführlichen Aufklärungsgespräch. Es gibt kein richtig oder falsch und es muss immer gemeinsam nach der passenden Lösung gesucht werden.
Zögern Sie bitte nicht uns jederzeit für eine ausführliche Einschätzung zu kontaktieren! Wir nehmen uns gerne Zeit dafür.
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